Wenn es im Bauch rumort – Tools zur Diagnose einer Lebensmittel­unver­träglich­keit

Ein Auszug aus dem Buch "Sensible Bäuche essen anders: Die besten Gerichte und Tipps bei Unver­träg­lich­keiten, Reizdarm und anderen Verdauungs­beschwerden"

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Dominika Králová

*Du liest einen Auszug aus dem Buch* "Sensible Bäuche essen anders" *von Ernährungs­wissenschaftlerin Dominika Králová (ISBN: 978-3-517-09805-0 Verlag: Südwest)*

Kaum hast du etwas gegessen, fängt es an, in dir zu rumoren. Vielleicht dauert es eine ganze Weile, bis du den Zusammenhang mit der Ernährung erkennst. Und anfängst, zu beobachten, woran es liegt, was genau es ist, was dir und deiner Verdauung solche Probleme bereitet. Zahlreiche Lebensmittel kommen infrage –und es ist in jedem Fall hilfreich, sich von einem Ernährungsberater unter­stützen und von einem Arzt begleiten zu lassen, um dem Übeltäter (oder gleich mehreren) auf die Spur zu kommen. Welche Unverträglichkeiten, Intoleranzen und Allergien am häufigsten sind, stelle ich hier in den nächsten Kapiteln vor. Und ich gebe dir zahlreiche Tipps, wie du damit umgehen kannst, wie du den Verursachern deiner Beschwerden aus dem Weg gehst oder sie gar überlistest und wie du deine Ernährung neu zusammenstellen kannst, sodass Essen endlich wieder zum Genuss wird – dauerhaft!

Was für ein Typ bist du denn? Ein Diagnostik­tool

Diagnostische Verfahren haben einen hohen Stellenwert in der Medizin, um eine Krankheit zu diagnostizieren. Ein Messwert ist jedoch eine Moment­aufnahme und liefert nicht immer einen klaren Aufschluss über die Regulations­prozesse im Körper. Eine ausführliche Anamnese­erhebung ist deshalb immer notwendig.

Die Diagnostik gehört in die Hände eines Facharztes

Im Fall der Allergien, Intoleranzen und Autoimmunerkrankungen lässt sich schwer auf Anhieb eine differenzierte Diagnose stellen. Insbesondere Intoleranzen können eine Folge einer Schleimhaut- und Milieustörung im Darm sein, so zum Beispiel bei der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn. Die Entzündung führt zu Schleimhaut­veränderungen und kann eine vorübergehende Laktose­unverträglichkeit auslösen. Und genau das macht es so schwer, auf Anhieb eine eindeutige Diagnose zu stellen. Es sollte daher optimalerweise immer ein Blick auf das große Ganze geworfen werden. Beschwerden, Krankheits­geschichte, medikamentöse Behandlungen, Schwangerschafts­verlauf, Ernährung im Säuglings- und Kindesalter sollten ein Teil der ausführlichen Anamnese­erhebung sein und Aufschluss über eine ganzheitliche Therapie­lösung geben. Dabei ist die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Ernährungs­therapeuten unabdingbar und sollte zu Beginn der Diagnose und der Therapie in Anspruch genommen werden. Denn schließlich ist der Mensch ein hochkomplexes Wesen und jeder sollte individuell betrachtet werden.


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Symptomorientierte und individuelle Therapie

Nach einer ausführlichen ärztlichen Diagnostik ist eine Ernährungs­beratung nötig, um eine individuelle, symptom­orientierte Lebens­mittel­auswahl für einen beschwerdefreien Genuss zu treffen. Es geht dabei also nicht darum, langfristig nach starren Vorgaben alle Lebensmittel zu meiden, sondern die individuellen Probleme aufzudecken. Dies lässt sich unter anderem auch gut mit der FODMAP-armen Ernährung umsetzen und in den Griff kriegen. Denn das gezielte, individuelle Aufräumen anhand der aktuellen physiologischen Verfassung und Ernährungsweise hilft, die Beschwerden einzudämmen.

Schritte zur Diagnose einer Nahrungsmittelunverträglichkeit
Quelle: Dominika Králová: Sensible Bäuche essen anders

Selbsttest: Habe ich eine Intoleranz?

Dieser Test ersetzt keinesfalls die Diagnose eines Arztes. Er liefert lediglich eine Einschätzung zu deiner aktuellen Befindlichkeit und gibt Hinweise, ob möglicherweise eine Intoleranz vorliegt. Wenn mindestens sieben der Fragen mit „Ja“ beantwortet werden, dann ist dies eine Indiz für eine Nahrungs­mittel­intoleranz, die man nicht außer Acht lassen sollte. Nimm diesen Fragebogen am besten mit zu deinem Haus- oder Facharzt, denn dies kann ihm einen hilfreichen Einblick in deine Beschwerden geben und die Einleitung für weitere Diagnostik­schritte erleichtern. Denn es kann durchaus vorkommen, dass man das eine oder andere ausschlag­gebende Detail vergisst zu erwähnen.


  • Hat jemand in der Familie eine Unverträglichkeit?
  • Hast du häufiger Bauchschmerzen?
  • Ist dein Bauch häufig aufgebläht?
  • Bemerkst du häufiger plötzlichen Stuhldrang?
  • Hast du häufiger Durchfall?
  • Musst du oft aufstoßen?
  • Leidest du an Appetitlosigkeit?
  • Leidest du oft an Übelkeit?
  • Hast du Magen-Darm-Beschwerden unmittelbar oder ein bis zwei Stunden nach einer Mahlzeit?
  • Bemerkst du Magen-Darm-Beschwerden, nachdem du bestimmte Lebensmittel gegessen oder getrunken hast?
  • Bessern sich die Beschwerden, wenn du auf die Beschwerden verursachenden Lebensmittel verzichtest?
  • Leidest du regelmäßig an Kopfschmerzen oder Migräne?
  • Fühlst du dich oft müde oder leidest du an Schlaflosigkeit?
  • Treten die Beschwerden täglich auf?
  • Bestehen die Beschwerden schon mehr als drei Monate?
  • Hast du Hautprobleme wie Juckreiz, Ausschlag oder Rötung?
  • Hast du bereits eine diagnostizierte Magen-Darm- oder eine Stoffwechsel­erkrankung?

Besteht der Verdacht auf eine Laktose- oder Fruktose­intoleranz, kannst du vor einem Arztbesuch zusätzliche einen Selbsttest durchführen. Trinke 250 Milliliter Milch (Laktoseintoleranz) oder Apfelsaft (Fruktose­intoleranz) auf leeren Magen, ohne dabei andere Lebensmittel einzunehmen. Treten in den folgenden drei Stunden Magen-Darm-Beschwerden auf, so ist es ein Indiz für das Vorliegen einer solchen Intoleranz.

Sollten keine oder nur marginale Beschwerden auftreten, so kannst du den Test mit einer höheren Menge, beispielsweise 500 Milliliter, wiederholen. Wichtig ist es, dass mehrere Tage vor dem Selbsttest eine strenge laktosefreie oder fruktosefreie Ernährung eingehalten wurde, damit der Test aussagekräftig ist. Eine Bestätigung vom Arzt ist jedoch unumgänglich.


Das ist noch nicht alles...

"Sensible Bäuche essen anders" ist ein Kochbuch für alle Verdauungs­beschwerden. Die Rezepte in diesem Buch bringen Ihren Verdauungs­apparat im Nu wieder auf Vordermann. Ob Zöliakie, Laktoseintoleranz, Gluten­unverträglichkeit, Reizdarm oder andere "Bauchgeschichten": Dank eines Leitsystems findet hier jeder die auf seine individuellen Bedürfnisse abgestimmten Ernährungs­tipps und Rezepte. Die Gerichte sind einfach und schnell nachzukochen, gesund und lecker!

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