Die Ernährung spielt eine grundlegende Rolle für unsere Gesundheit. Bei MS kann eine Ernährungsumstellung oder ein erfolgreiches Ernährungsmanagement von Beginn an sehr wirkungsvoll sein: Eine ausgewogene Diät hilft, einem hohen Cholesterinspiegel und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu vorzubeugen, die mit fortgeschrittenem MS-Krankheitsverlauf wahrscheinlicher werden.
Entzündungshemmende Ernährung
Es wird fortlaufend untersucht, welchen Einfluss Ernährung und gesunde Gewohnheiten auf den MS-Verlauf haben können. Auch wenn es keine spezifische Diät gibt, die mit der Behandlung von Multipler Sklerose in Verbindung gebracht werden kann, gibt es doch bestimmte Lebensmittel, die entzündungshemmende Eigenschaften haben und somit das Potenzial haben, zur Linderung der Symptome beitragen können.
Vielleicht fühlen Sie sich mit der Aufgabe, die eigene Ernährung effektiv zu kontrollieren, überfordert, möchten sich zusätzlich Tipps holen oder sich vergewissern, dass Sie auf einem guten Weg sind? Verstehen Sie diesen Beitrag als eine Orientierungshilfe. Bei konkreten Fragen zu Ihrer individuellen Gesundheit, empfehlen wir Ihnen, den Rat einer Fachperson aufzusuchen.
8 allgemeine Ernährungstipps bei MS
Tipp 1: Fettarme, ballaststoffreiche Lebensmittel
Eine Ernährung, die wenig gesättigte Fette enthält und reich an Ballaststoffen ist, bildet die Grundlage für eine gute Gesundheit sowohl bei MS-Patienten als auch in der Allgemeinbevölkerung. Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Nüsse und Samen versorgen den Körper mit Energie. Im Gegensatz dazu werden gesättigte Fettsäuren und Fette mit einer Reihe negativer gesundheitlicher Auswirkungen in Verbindung gebracht. Die Symptome der Multiplen Sklerose können durch Übergewicht verschlimmert werden, weshalb die Einhaltung dieser Diät Ihnen langfristig zum Vorteil gereicht.
Tipp 2: 5 Portionen Obst und Gemüse pro Tag
Obst und Gemüse sind eine wichtige Quelle für Ballaststoffe, liefern Vitamine und Mineralstoffe und haben entzündungshemmende Eigenschaften. Derzeit wird untersucht, ob die in Obst und Gemüse enthaltenen Antioxidantien dazu beitragen, eine Zunahme der Schübe und Symptome während der MS zu verlangsamen. Sie sind außerdem der Hauptgrund, weshalb vielen Patienten mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen eine sogenannte Mittelmeerdiät empfohlen wird, die auf viel Gemüse und Fisch (aufgrund der Omega-3-Fettsäuren) basiert.
Tipp 3: Der Fisch im Speiseplan
Wie eben genannt: Es wird empfohlen, mindestens zweimal pro Woche Fisch zu essen. Wie Antioxidantien tragen Omega-3-Fettsäuren dazu bei, Entzündungen zu mildern und den Blutdruck zu senken. Außerdem tragen Sie zur Verbesserung Ihrer Herzgesundheit ein. Ein wahres Multitalent also! Falls Sie keinen Fisch essen oder allergisch darauf reagieren, sind Walnüsse eine alternative Omega-3-Quelle. Auch sie können in eine Vielzahl von Gerichten eingebracht werden: Salate, Dips oder Smoothies können hier beispielhaft genannt werden.
Tipp 4: Wasser trinken – jederzeit wichtig
Dehydrierung, Müdigkeit und Verstopfung können auftreten, wenn Sie nicht genügend Wasser trinken. Um einen Wassermangel zu vermeiden, sollten Sie mindestens 8 Gläser Wasser pro Tag trinken. Stellen Sie sich dazu gerne einen Wecker oder nutzen Sie die Erinnerungsfunktion in der MyTherapy-App. MS-Patienten sind oftmals anfällig für Hitze. Schweiß, der die Körpertemperatur reguliert, kann bis zu einem gewissen Grad eine Hitzeempfindlichkeit ausgleichen. Wenn Sie genug trinken, stellen Sie sicher, dass sie diesen in ausreichendem Maß produzieren können.
Tipp 5: Salz und Mineralien
Eine zu hohe Natriumzufuhr erhöht die MS-Aktivität, kann Schübe auslösen und erhöht infolgedessen das Risiko, neue Läsionen zu entwickeln. Neben dem Salz, das den Lebensmitteln beim Kochen zugesetzt wird, enthalten auch viele verarbeitete Lebensmittel viel Natrium. Es ist wichtig, die Etiketten zu überprüfen, bevor man diese Produkte kauft. Eine Alternative zu Salz können zusatzfreie Gewürze und die Verwendung von Kräutern beim Kochen sein.
Tipp 6: Vitamin D ankurbeln
Vitamin D hilft dem Körper nicht nur bei der Aufnahme von Kalzium, sondern verlangsamt nachweislich auch das Fortschreiten von MS und hilft bei der frühzeitigen Behandlung. Es wird empfohlen, dreimal pro Woche zehn bis 15 Minuten in die Sonne zu gehen: Die UV-Strahlung hilft dem Körper dabei, das Hormon Vitamin D selbst zu produzieren. Sollte Ihr Hausarzt oder Ihre Hausärztin einen Mangel feststellen, können Sie auch auf Vitamin D-Präparate zurückgreifen. Wir raten Ihnen dazu, diese Mittel nicht auf eigene Faust ohne Absprache einzunehmen, da sie möglicherweise zu Wechselwirkungen mit Ihren Medikamenten führen könnten.
Tipp 7: Nicht hungern
Eine Intervalldiät (bei der zu bestimmten Zeiten auf Nahrungsaufnahme vollständig verzichtet wird) oder Fasten kann sich stark auf Ihr Energielevel auswirken. Dadurch können Sie sich sehr müde und abgeschlagen fühlen. Um das Energieniveau konstant aufrechtzuerhalten, können Sie über den Tag verteilt mehrere kleine Mahlzeiten zu sich nehmen. Das bedeutet nicht, dass Sie mehr essen sollten – gesunde Zwischenmahlzeiten finden stattdessen einen Platz im Speiseplan. So halten Sie langfristig ein gesundes Gewicht.
Tipp 8: Die Vorteile von Joghurt
Ein Lebensmittel, das zur Wiederherstellung einer normalen Darmflora beiträgt, ist Joghurt. MS-Medikamente können den Darm aus dem Gleichgewicht bringen und Probleme wie Durchfall und Blähungen verursachen. Joghurt trägt zur Wiederherstellung der Normalität bei. Neben seiner herkömmlichen Verwendung kann er auch für die Zubereitung von Soßen und Suppen verwendet werden.
Mahlzeiten vorbereiten: Der Meal Prep‑Trend
Eine gute Speiseplan-Organisation spart Zeit, Geld und Nerven. Außerdem sehr wichtig: wenn das Fatigue-Syndrom sich bemerkbar macht, kann es schwierig werden, täglich zu kochen und zu planen. In diesen Fällen ist es eine gute Idee, die Mahlzeiten vorzubereiten und einzufrieren. So stellen Sie für längere Zeit sicher, dass Sie auf gesundes Essen zugreifen können, das Ihnen schmeckt. In der Vergangenheit haben wir uns bei MyTherapy mit Ernährungscoach Julia Bierenfeld unterhalten: In diesem Beitrag finden Sie ein leckeres Bana­nenbrot-Rezept und Antworten auf drei häufige Fragen zu MS und Ernährung.
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