Was „triggert” Ihre MS? Das könnten Auslöser Ihrer Symptome und Schübe sein

MS-Trigger zu erkennen, ist der erste Schritt zu einer höheren Lebensqualität

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Lisa
MyTherapy, die App für MS (kostenlos)

Multiple Sklerose kann sich mit tausend Gesichtern bemerkbar machen. Ihre MS ist genauso einzigartig, wie Sie es selbst sind. Wir nehmen sieben MS-Trigger für Sie unter die Lupe, damit Sie lernen, wie Sie Ihre MS besser kontrollieren.

Vielleicht haben Sie bereits eine ungefähre Vorstellung davon, welche Dinge Sie meiden sollten, um Ihre Symptome nicht zu verschlimmern. In diesem Fall gibt Ihnen dieser Artikel womöglich die Gelegenheit, Ihre Vermu­tungen zu bestätigen. Oder aber Sie haben das Gefühl, dass der Verlauf Ihrer Erkrankung völlig unberechenbar ist. Auslöser einer Multiplen Sklerose – sogenannte Trigger – sind äußere Einflüsse auf Ihren Körper, die MS-Symptome verursachen oder Schübe begünstigen können. MS-Symp­tome können dabei entweder vorüber­gehend auftreten (und dabei eine Verschlech­terung Ihrer Motorik oder Kognition auslösen) oder sich zu einem „echten“ Schub entwickeln. Im ersten, meist auf wenige Stunden, begrenzten Fall, spricht man von „Pseudo“-Schüben (z.B. das „Uhthoff-Phänomen“).

Wir wollen in diesem Beitrag Faktoren vorstellen, die als MS-Auslöser bekannt sind. Das könnte Ihnen dabei helfen zu verfolgen, wie Ihr Körper auf mögliche Trigger reagiert. Ein Symp­tom-Tagebuch unterstützt Sie dabei, die potenziellen MS-Auslöser zu erfassen. Besprechen Sie diese mit Ihrem Neuro­logen oder Ihrer Neurologin. Suchen Sie auch unbe­dingt Ihre Ärzte auf, wenn Sie Symp­tome eines Schubs bemerken.


Wichtig: Nicht jeder Schub entsteht durch erkennbare Auslöser. Wie ein Schub genau entsteht, ist noch nicht ausrei­chend erforscht – daher ist es nicht möglich, diesen Vor­gang hier zu erklären. Den Trigger allein zu kennen, ist daher kein Garant dafür, dass Sie Ihre Symp­tome vollständig vermeiden können.


Diese Dinge könnten Ihre MS-Symptome auslösen

Extreme Temperaturen

Besonders hohe Temperaturen sind dafür bekannt, Pseudo-Schübe auszulösen, die sich nach wenigen Stunden wieder zurück­bilden. Halten Sie sich in klima­tisierten Räumen auf, tragen Sie locker sitzende Kleidung und nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich, um Symp­tome zu lindern, oder um ihnen vorzu­beugen. An warmen Tagen hilft auch mal eine erfrischend kalte Dusche.

Vitamin D‑Mangel

Ein niedriger Vitamin D-Spiegel ist ein potenzieller Risikofaktor für ein schnelleres Fortschreiten der MS. Für diesen Zusammenhang sprechen Untersuchungen, bei denen der Vitamin D-Spiegel bestimmt wurde und dieser mit dem Behinderungs­fortschritt sowie mit erkennbaren Lä­sionen verglichen wurde. Ein höherer Vitamin D-Spiegel trat dabei häufiger mit einem langsameren Behinderungs­fortschritt auf (EDSS).

Vitamin D ist ein Hormon, das der Körper mithilfe von Sonnenlicht selbst herstellen kann. Die Deutsche Gesell­schaft für Ernährung empfiehlt daher, sich in den Frühlings- und Sommer­monaten für 10–25 Minuten, zwei bis dreimal täglich der Sonne auszusetzen. Im Winter helfen Spazier­gänge in der Mittags­zeit, ein wenig frische Luft zu schnuppern und das Hormon auszubilden.

Stress

Welche Faktoren verursachen in Ihrem Alltag Stress? Stress ist nicht nur eine mentale Belastung. Es sind sich zwar nicht alle Studien einig, aber zwischen längeren Stress­phasen und MS-Symptomen besteht ein möglicher Zusammen­hang. Vielleicht können Sie Ihr Stress­potenzial reduzieren – etwa durch besseres Zeitmanagement, oder indem Sie auch einmal „Nein“ zu Aufgaben oder Gefälligkeiten sagen, die Ihren Stress­pegel in die Höhe treiben. Versuchen Sie sich in medita­tiven Übungen oder gehen Sie eine Runde spazieren.

Absetzen von MS‑Medikamenten

Dieser Grund ist ein offensichtlicher: Wenn Sie Ihre MS-Medika­mente nicht länger nehmen, können diese den Verlauf Ihrer Erkran­kung nicht aufhalten. Eine gute Unterstützung ist hier die MyTherapy-App, die Sie an die Einnahme erinnert und es Ihnen ermöglicht, den Therapie­fortschritt mit Ihren Ärzten zu besprechen, sollten Sie Fragen zu Ihrer Behand­lung haben oder die Medikation wechseln wollen.

Infektionen

Da bereits milde Infektionen MS-Symp­tome auslösen können, werden Schutz­maßnahmen wie Impfungen von Ärzten empfohlen. Bitte sprechen Sie vorab mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin ab, ob die Impfung sich mit Ihren Medika­menten verträgt, sodass Sie das Risiko von Wechsel­wirkungen vermeiden. Eine schwere Infektion kann sogar einen Schub auslösen. Achten Sie daher darauf, dass Sie regel­mäßig die Hände waschen und lüften, um eine Ansteckungs­gefahr zu reduzieren.

Veränderungen im Hormonhaushalt

Die betrifft besonders das weib­liche Geschlecht, denn die Symp­tome der Multiplen Sklerose können sich im Takt des natürlichen Hormon­zyklus der Frau ändern. Das MyTherapy-Symptom-Tage­buch kann Ihnen dabei helfen, poten­zielle Zusammen­hänge zwischen den Zyklus­änderungen und dem Auf­treten der MS-Symptome zu erkennen.

Die Niedergeschlagenheit, die sich breit machen kann, sobald Sie Symp­tome bemerken, ist etwas ganz Natür­liches. Für viele Menschen fühlen sich die MS-Schübe wie ein Behandlungs­rückschlag an. Vielleicht kennen Sie es: Es kann sehr schwierig sein, in dieser Phase der depressiven Verstimmung entgegen­zuwirken. Wir möchten Sie dazu ermutigen, eine positive Lebenseinstellung zu bewahren. Mit anderen Worten: Sie können lernen, zufrieden zu werden und sich das zu bewahren. Für das „Glücklichsein“ gibt es sogar eine Definition:

Sie fokussieren sich auf Ihre Ziele, erfüllte Wünsche und das eigene Wohlbefinden. Bewahren Sie die Gedanken daran, wenn Sie mit Rück­schlägen konfrontiert werden (z.B. während der MS-Therapie oder im beruflichen oder privaten Umfeld). Diese Gedanken können Ihnen Wider­standskraft geben – Sie also resilient machen.

Tipps, um Resilienz zu entwickeln

Überlegen Sie, was es ist, dass Ihnen zu schaffen macht ¬– und weshalb. Es ist in Ordnung, wenn Sie den negativen Gefühlen nachgehen und in Ruhe trauern. Wenn Sie heraus­gefunden haben, was auf Ihnen lastet, können Sie daran arbeiten, sich besser zu fühlen:

Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst. Es kann Überwindung kosten, Aufgaben liegen zu lassen, um einfach einmal auszuschalten. Ein wohltu­endes Bad oder ein gutes Buch in einer ruhigen Stunde reduzieren jedoch deutlich Ihr Stress­level. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie Ihre Entspannungs­zeiten fest im Kalender eintragen – so haben Sie sie im Blick.

Es tut gut, sich etwas von der Seele zu reden. Manchmal reicht es nicht aus, sich den Menschen im eigenen Umfeld anzuvertrauen. Es kann hilfreich sein, sich mit anderen auszutauschen, die sich ebenfalls den Herausforderungen einer chronischen Erkran­kung stellen. In diesem Fall bieten oft Patienten­organi­sationen ihre Hilfe an. Auch online oder in Selbsthilfe­gruppen kommen Sie in Kontakt mit Gleich­gesinnten. Eine Möglich­keit für Austausch ist z.B. diese Plattform MS Connect.

Im Ernstfall Hilfe holen. Nicht jede depressive Stimmung verfliegt nach ein paar Tagen. Wie Sie längere Zeit etwas bedrückt, sollte Sie unbedingt mit einem Arzt oder einer Ärztin sprechen, um professionelle Hilfe zu erhalten.

Die Multiple Sklerose ist ein Teil von Ihrem Leben. Aber die Erkran­kung definiert nicht, wie glücklich Sie sein dürfen. Ihre Norma­lität hat sich geändert: Sie müssen mit poten­ziellen Symptom-Triggern anders verfahren als bis zur Diagnose. Vielleicht haben Sie auch nicht mehr so viel Energie wie davor. Aber der achtsame Umgang mit Ihrem Körper und ein richtiges Mindset können Sie froh stimmen.


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