Schuppenflechte an den Nägeln: Was dagegen hilft

Von schulmedizinischen Behandlungen über Hausmittel bei Psoriasis unter den Nägeln

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Aleida González Cuervo
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Die Psoriasis ist nicht ansteckend, da die Veranlagung dafür oft den Genen verborgen ist. Heilbar ist die Hauterkrankung zwar nicht, dafür aber gut behandelbar. Epidemiologen schätzen, dass in Deutschland etwa zwei Millionen Menschen – Männer und Frauen zu gleichen Teilen – eine Schuppenflechte haben.

Was ist Schuppenflechte/Psoriasis?

Die Schuppenflechte oder Psoriasis ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, deren Symptome und Erscheinungs­formen von Mensch zu Mensch sehr unter­schiedlich sind. Eine Fehlreaktion des Immun­systems führt bei Menschen mit Psoriasis zu einer Entzündungs­reaktion, die wie eine Schädigung der Haut erscheint: Es entstehen schuppige, rötliche Stellen, die sich klar abgrenzen lassen und oftmals jucken. Von der Schuppen­flechte können verschiedene Körper­teile betroffen sein.

Schuppenflechte/Psoriasis an den Nägeln

Unter den verschiedenen Arten der Schuppen­flechte betrifft die Nagelpsoriasis etwa die Hälfte der Patienten, bei denen Psoriasis diag­nostiziert wird. Sie zeigt sich oftmals an Händen und Füßen. Dabei verän­dern sich Beschaffen­heit und Färbung der Nägel: Sie können krümeln, sich ablösen oder an einen Nagelpilz erinnern. In der Regel sind Nägel nicht der einzige Bereich, der von der Schuppen­flechte betroffen ist. Meist tritt sie auch zugleich an anderen Körper­stellen wie der Kopfhaut, den Ellen­bogen und den Knien auf.

Die Hauptfunktion der Zehen- und Finger­nägel besteht darin, diese zu schützen und das Greifen kleinerer Gegen­stände zu erleichtern. Sie haben aber auch eine ästhetische Funktion – nicht umsonst gibt es zahlreiche Nagelpflege­produkte aus der Kosmetik­industrie. Der Befall der Nägel kann sich auf die psycho­soziale Situation der Patienten und Patien­tinnen auswirken.

Diagnose von Nagelpsoriasis

Die Symptome der Nagelpsoriasis können den Symp­tomen von Nagelpilz sehr ähnlich sein und werden oft von einer Entzün­dung der den Nagel umgebenden Haut begleitet.

  • Zu den häufigsten Merkmalen der Nagelpsoriasis gehören:
  • Abnormales Wachstum
  • Gelbliche Flecken (auch bekannt als Ölflecken)
  • Dehnungs­streifen auf den Nägeln
  • Blutungen an den Splittern
  • Verdickung des Nagels
  • Absplitterung
  • Kleine Löcher in den Nägeln
  • Verfärbung
  • Linien, die den Nagel kreuzen; auch bekannt als Beau's Linien

Ursachen von einer Schuppenflechte/Psoriasis auf den Nägeln

Schuppenflechte auf den Nägeln kann genetisch bedingt sein, da es sich um eine Erbkrankheit handelt. Allerdings ist die Tatsache, Träger des Gens zu sein, nicht immer die Haupt­ursache für die Entwicklung der Krankheit, da sie beispiels­weise von einer Generation zur nächsten überspringen kann.

Es gibt viele Faktoren, die bei manchen Menschen Schuppen­flechte auslösen können oder die Symptome bei bestehender Diagnose triggern. Diese unterscheiden sich stark je nach Indivuduum. So kann die Schuppen­flechte bei manchen Patienten regel­mäßig auftreten, bei anderen nur alle paar Jahre. Lernen Sie, Ihre Trigger zu erkennen, damit Sie Ihre Psoriasis besser in den Griff bekommen. Dafür eignet sich das Führen eines Symptom-Tagebuchs. Tragen Sie hier Ihre Anzeichen und Alltags­umstände ein, wann immer sie Symptome bemerken.

Mögliche (häufige) Trigger von Schuppenflechte/Psoriasis

Stress: Dies ist eines der häufigsten Symptome bei Menschen mit einem ersten Psoriasis-Schub. Mehrere Studien weisen auf den engen Zusammen­hang zwischen Stress und Psoriasis hin.

Läsionen: Nagelpsoriasis kann aufgrund von Verlet­zungen oder Traumata der Haut auftreten. Zum Beispiel: Schnittwunden, Verbrennungen oder Impfungen.

Medikamente: Bestimmte Medikamente, die zur Behandlung von Psychosen, Malaria, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Arthritis eingesetzt werden, können Psoriasis auslösen oder, wenn sie bereits diagnos­tiziert wurde, die Symptome verschlimmern.

Infektionen: Ohrinfektionen, Bronchitis, Mandel­entzündung oder andere Infek­tionen können manchmal Schuppen­flechte auslösen.

Tabak- und Alkoholkonsum: Häufiger Tabak- und Alkohol­konsum steht nachweislich in direktem Zusammen­hang mit einer erhöhten Wahr­scheinlichkeit für den Ausbruch von Psoriasis-Symptomen.

Behandlung der Schuppenflechte/Psoriasis

Behandlungen von Nagelpsoriasis sind sehr individuell. Oft müssen Sie und Ihr Ärzteteam viel probieren, um eine Therapie zu finden, die gut anschlägt. Dabei ist Geduld gefragt. Am gängigsten sind Behand­lungen mit Kortiko­steroiden. Gelegentlich wird Patientinnen ein Zusatz des Hormons Vitamin D bei konsequenter Behandlung empfohlen. Bei einer Schuppen­flechte wurde ein geringerer Vitamin D-Gehalt im Blut festgestellt, als bei gesunden Personen: Ein Zusatz soll den Schwere­grad der Psoriasis mildern.

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie an Nagel­psoriasis leiden, sollten Sie einen Facharzt aufsuchen. Dieser neben der richtigen Diagnose zu stellen, auch dabei helfen, eine, auf Sie zuge­schnittene Behandlung zu finden.

Tipps und Hausmittel zur Nagelpflege bei Schuppenflechte/Psoriasis

Zusätzlich zu den schulmedizinischen Behand­lungen, die von Ärzten empfohlen wird, gibt es bestimmte Mittel, die Ihre Be­schwerden im Alltag lindern können.

1. Halten Sie die Nägel kurz und schneiden Sie sie, wenn sie noch ein wenig feucht sind (z. B. nach dem Duschen). Es ist auch wichtig, die Nägel gut zu trocknen.

2. Feilen Sie die Nägel, damit die Ränder der Nägel immer glatt sind und keine Splitter entstehen können.

3. Halten Sie Nägel und Nagelhaut mit Feuchtig­keit versorgt. Pflegen Sie sie dafür mit fettenden Salben. Lassen Sie sich in der Apotheke beraten, welche Salben gut für Ihre Symp­tome geeignet sind.

4. Verwenden Sie eine Form des Schutzes (z.B. Handschuhe), wenn Sie Haus­arbeit oder eine andere Tätigkeit verrichten, die für Hände oder Nägel schädlich sein könnte.

5. Bei Psoriasis an den Füßen empfiehlt es sich, bequeme Schuhe zu tragen, die vorne weit sind.

6. Entfernen Sie nicht die Nagelhaut, da sie vor möglichen Infek­tionen schützen kann.

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